I st es der Hang zur Nostalgie, die Vorliebe für schönes Design oder vielleicht eine Form der Kapitalismus- oder Konsumkritik? Wahrscheinlich ist es eine Kombination verschiedener Faktoren, die den Reiz von „Retro“ ausmachen. Häufig orientiert sich der Retro-Stil an Designs der 50er-, 60er- und frühen 70er-Jahre. Aber auch Stile aus anderen Jahrzehnten finden sich dabei wieder – ganz wie jeder es mag. Alt, vintage oder retro? Nicht alles, was alt ist, trägt automatisch zu einem trendigen Vintage- oder Retrostil bei. Aber was bedeutet eigentlich was? Und wo liegen hier die Unterschiede? Der Begriff Vintage wird auf alles angewandt, was in irgendeiner Form alt oder abgenutzt ist. Meistens sind hier jedoch Gegenstände gemeint, die sinnbildlich für eine bestimmte Epoche oder einen bestimmten Stil stehen. Liegt das Alter allerdings über 100 Jahren, ist es antik und Dinge werden zur Antiquität. Objekte, die das Prädikat „Retro“ tragen, sind in der Regel neu, greifen aber die Form- und Farbgebung alter Designs auf. Im Gegensatz zu Vintage sind diese Stücke also nicht unbedingt original. Besonders beliebt sind die Designs, die zwischen 1950 und 1970 entstanden sind. Weiche, organische Formen wie beispielsweise bei einem Nierentisch oder schräge, spitz zulaufende Beine von Polstermöbeln und Kommoden sind daher typische Merkmale des Retro-Stils. Aber auch viele technische Geräte wie Radio, Schallplattenspieler oder Kühlschrank erhalten erst durch ein nostalgisches Gewand ihren besonderen Charme. FRÜHER WAR ALLES BESSER? – 49 – Schlaghose, Prilblumen oder VW Käfer – wie kommt es, dass sich viele alte Designs noch heute großer Beliebtheit erfreuen? Nicht nur in der Mode, sondern vor allem beim Interieur lassen sich viele Deko-Fans von den vergangenen Jahrzehnten inspirieren.
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