Natürlich müssen Menstruationsprodukte da mithalten können, doch zum Glück hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten einiges auf dem Markt getan, sodass für alle etwas Passendes dabei ist. Vier Redakteurinnen berichten, worauf sie während ihrer Periode setzen. Nur noch Tassen im Schrank „Ich schwöre bald 10 Jahre auf meine Menstruationstasse. Sie sitzt bequem, produziert keinen zusätzlichen Müll und seit ich sie benutze, mache ich mir während meiner Periode viel weniger Gedanken. Tampons liefen bei mir gerne mal aus, wenn sich der Wechsel im Alltagsstress auch nur um eine Stunde verzögert hat – die Tasse hat hingegen ein größeres Fassungsvermögen und ist immer zuverlässig. Außerdem trocknet sie die Scheidenflora im Gegensatz zu Tampons nicht aus. Wenn man sich erst mal an die Handhabung gewöhnt hat, ist die Tasse einfach superpraktisch. Person am fruchtbarsten. Anschließend transportieren Flimmerhärchen und Muskelkontraktionen die Eizelle durch den Eileiter zur Gebärmutter. Währenddessen bildet sich aus dem geplatzten Follikel ein Gelbkörper, der das Schwangerschaftshormon Progesteron produziert. Dieses sorgt dafür, dass der Uterus sich auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet und eine verdickte Schleimhaut aufbaut. Vom Eileiter bis zur Gebärmutter braucht die Eizelle in der Regel vier bis fünf Tage. Wird sie innerhalb dieser Zeitspanne nicht durch ein Spermium befruchtet, stirbt sie ab und der Gelbkörper bildet sich zurück. Durch den Rückgang an Progesteron kommt es zu einer Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut, was die Menstruation auslöst. Es folgt eine etwa drei bis sieben Tage andauernde Blutung, während die abgestoßene Schleimhaut ausgeschieden wird. Durchschnittlich umfasst der weibliche Zyklus etwa 28 Tage, variiert jedoch von Person zu Person, sodass auch Zeitspannen zwischen 21 und 35 Tagen als normal gelten. In der Regel erfolgt die erste Monatsblutung im Alter zwischen 9 und 16 Jahren, die Menopause tritt meistens zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr ein. Im Mittel bluten menstruierende Menschen circa 500-mal in ihrem Leben – was zusammengefasst eine Zeitspanne von fast 7 Jahren ergibt! Bei ungefähr 60 Millilitern Blutverlust pro Periode kommen dabei insgesamt bis zu 30 Liter heraus oder in etwa so viel Blut wie von fünf erwachsenen Menschen. Ganz schön viel, wie ich finde, aber auch ganz schön beeindruckend. – 08 – In den 1990er-Jahren lief im Fernsehen diese Werbung eines bekannten Herstellers von Damenhygieneprodukten: Aus dem Off preist eine Frauenstimme Tampons als Alternative zu Binden an, „weil sie die Regel aufnehmen, wo sie passiert“ – gezeigt wird dabei eine Hand, die sich um besagtes Produkt schließt. Es wird mir wohl jede Frau zustimmen, die schon einmal menstruiert hat, dass die Monatsblutung nicht in der Hand passiert. Wo also kommt diese Zurückhaltung her, offen über einen der natürlichsten Vorgänge der Welt zu sprechen? Auch heute möchte kaum eine Frau zugeben, während ihrer Periode nicht fit zu sein. Wer im Büro eine Packung Tampons aus der Schublade zieht, wird womöglich sogar schief dafür angesehen. Vorsichtig ausgedrückt: Diese Form von Tabu irritiert mich. Denn während mir viele meiner wunderbaren männlichen Kollegen diverse unappetitliche Details zu ihrem Husten mitteilen, leiden unzählige Frauen einmal im Monat im Stillen. Häufig schlägt der Vorgang menstruierenden Menschen, um es genderkorrekt zu sagen, nicht nur auf das körperliche Wohlbefinden, sondern zudem auf die Psyche. Wenn die Hormone im Körper verrücktspielen, macht das etwas mit unserem Gehirn – darüber zu reden ist aber meist nicht erwünscht. Meine Kolleginnen und ich sehen das anders, schließlich leben wir im 21. Jahrhundert und die Menstruation ist nichts, wofür sich irgendjemand schämen sollte. SCHLUSS MIT SCHWEIGEN
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